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Studie: 1,9 Millionen bezahlbare Wohnungen in deutschen Großstädten benötigt

HausverwaltungsCheckerLetztes Update 18.01.2021 Lesezeit 1:35 Min.

In deutschen Städten ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie zeigt auf, dass in den 77 deutschen Großstädten rund 1,9 Millionen bezahlbare Wohnungen fehlen. Ein besonderer Mangel herrscht bei kleinen Wohnungen und Apartments für Singlehaushalte: in diesem Segment wird ein Bedarf von rund 1,4 Millionen Wohnungen unter 45 qm ausgemacht.

Für die im April 2018 veröffentlichte Studie untersuchten Stadtsoziologen der Humboldt-Universität Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt die Einkommen von Haushalten und das lokale Angebot an Mietwohnungen in deutschen Großstädten. Für tragbar wird in der Studie eine Mietbelastungsquote unterhalb von 30 Prozent des Haushaltseinkommens angenommen.

Spitzenreiter in Sachen Wohnraummangel ist mit großem Abstand die Hauptstadt: in Berlin fehlen 310.000 bezahlbare Wohnungen. Es folgen Hamburg (150.000 fehlende Wohnungen), Köln (86.000 fehlende Wohnungen) und München (78.000 fehlende Wohnungen). Im Ranking der Bundesländer liegt Nordrhein-Westfalen vorne mit 550.000 benötigten Wohnungen, gefolgt von Berlin, Bayern (92.000), Baden-Württemberg (156.000), Niedersachsen (110.000) und Sachsen (105.000). Auch in Städten, die nur eine vergleichsweise kleine „Versorgungslücke” aufweisen, liegt der Bedarf an günstigem Wohnraum deutlich über dem Angebot, so beispielsweise in Koblenz, Moers, Ulm oder Wolfsburg.

Einen besonderen Mangel an bezahlbarem Wohnraum machten die Wissenschaftler in einwohnerstarken Städten mit vielen Niedrigverdienern aus, wie Berlin, Dresden oder Leipzig sowie in Städten mit insgesamt hohem Mietniveau, so in Düsseldorf, Stuttgart oder München. Ein relativ entspannter Wohnungsmarkt war nur in sehr wenigen Städte festzustellen, darunter zum Beispiel Bottrop und Ulm.

Die Daten der Studie wurden auf Basis des aktuellsten Mikrozensus von 2014 gewonnen. Die Wissenschaftler gehen anhand der Entwicklung der vergangenen Jahre davon aus, dass sich seit dem Erhebungszeitraum der Mangel an bezahlbaren Wohnungen noch weiter verschärft hat – und weiter verschärfen wird. Besonders Singlehaushalte haben es schon rein rechnerisch besonders schwer, geeigneten, günstigen Wohnraum zu finden. In rund der Hälfte aller Haushalte in den 77 untersuchten Städten lebt nur einen Person. Für diese insgesamt 6,7 Millionen Menschen stehen auf dem Wohnungsmarkt aber aktuell nur 2,5 Millionen Kleinwohnungen zur Verfügung.

Die Studie kommt zu den Schluss, dass die Versorgungslücke trotz aktuell erhöhter Neubautätigkeit weiter wachsen wird, da in fast allen Großstädten die Angebotsmieten höher sind als die Bestandsmieten. Um dem Dilemma des Wohnraummangels zu begegnen sei eine deutliche Stärkung des sozialen Wohnungsbaus erforderlich, so das Fazit der Forscher.

Angaben zur Studie

Andrej Holm, Henrik Lebuhn, Stephan Junker, Kevin Neitzel: Wie viele und welche Wohnungen fehlen in deutschen Großstädten? Working Paper Forschungsförderung der Hans-Böckler-Stiftung, Nr. 63, April 2018 – ISSN 2509-2359

Die Studie kann als PDF auf der Website der Hans-Hans-Böckler Stiftung heruntergeladen werden.

 

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